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SS-Siggi
„SS-Siggi“ war der Spitzname von Siegfried Borchardt (1953-2021), einem bekannten deutschen Neonazi aus Dortmund.
Er war eine zentrale Figur in der rechtsextremen Szene in Deutschland, insbesondere in Dortmund. Borchardt war der Gründer der Hooligan-Gruppe „Borussenfront“ und saß später für die rechtsextreme Partei „Die Rechte“ im Dortmunder Stadtrat, trat jedoch nach kurzer Zeit zurück. Er war mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Körperverletzung und Volksverhetzung.
Sein Tod im Jahr 2021 führte zu einem Trauermarsch von Neonazis in Dortmund.
Siegfried "SS-Siggi" Borchardt: Eine detaillierte Betrachtung
Siegfried Borchardt, bekannt als „SS-Siggi“, war eine herausragende und umstrittene Figur der deutschen Neonazi-Szene, insbesondere in Dortmund. Sein Einfluss und seine Aktivitäten prägten über Jahrzehnte hinweg das rechtsextreme Milieu in der Region.
Anfänge und die "Borussenfront"
Borchardts Karriere im rechtsextremen Spektrum begann in den 1980er Jahren. Er gründete die „Borussenfront“, eine gewalttätige Hooligan-Gruppe mit starker neonazistischer Ausrichtung, die sich dem Fußballverein Borussia Dortmund zuordnete. Diese Gruppe war berüchtigt für ihre Schlägereien und Übergriffe, oft im Zusammenhang mit rassistischen und fremdenfeindlichen Parolen. Durch die „Borussenfront“ etablierte sich Borchardt als eine Art „Kultfigur“ in Teilen der Hooligan- und Neonazi-Szene, was ihm eine gewisse Autorität und Gefolgschaft einbrachte.
Politische Aktivitäten und "Die Rechte"
Über seine Hooligan-Aktivitäten hinaus war Borchardt auch politisch aktiv. Er trat der rechtsextremen Partei „Die Rechte“ bei und schaffte es 2014, für diese Partei in den Stadtrat von Dortmund einzuziehen. Sein Einzug in den Stadtrat sorgte bundesweit für Schlagzeilen und löste heftige Debatten über den Einfluss von Rechtsextremisten in der Kommunalpolitik aus. Allerdings trat er bereits nach wenigen Wochen aus gesundheitlichen Gründen von seinem Mandat zurück, was von Beobachtern oft als taktischer Zug der Partei gewertet wurde, um Aufmerksamkeit zu generieren.
Strafrechtliche Verfolgung und Ideologie
Borchardt war mehrfach wegen verschiedener Delikte vorbestraft, darunter Körperverletzung, Landfriedensbruch und Volksverhetzung. Seine öffentliche Präsenz war stets von einer aggressiven und provokanten Haltung geprägt, die seine rechtsextreme Gesinnung offen zur Schau stellte. Er vertrat offen rassistische, antisemitische und geschichtsrevisionistische Ansichten und nutzte jede Gelegenheit, diese zu verbreiten. Trotz seiner Verurteilungen und der öffentlichen Ächtung blieb er bis zu seinem Tod eine zentrale Bezugsperson für viele Neonazis.
Sein Tod und die Reaktionen
Siegfried Borchardt verstarb im Jahr 2021. Sein Tod führte zu einem organisierten Trauermarsch von Neonazis in Dortmund, der von starken Gegenprotesten begleitet wurde. Dieser Marsch unterstrich noch einmal Borchardts Symbolkraft innerhalb der rechtsextremen Bewegung und zeigte, wie tief verwurzelt seine Anhängerschaft war.
Insgesamt war „SS-Siggi“ Borchardt eine Symbolfigur für die gewaltbereite und ideologisch gefestigte Neonazi-Szene in Deutschland, insbesondere im Ruhrgebiet. Sein Leben und seine Aktivitäten spiegelten die Herausforderungen wider, denen sich die Gesellschaft im Kampf gegen Rechtsextremismus stellen muss.
Einzelnachweise
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