Martin Michael Sellner, geboren am 8. Januar 1989 in Wien, ist ein österreichischer rechtsextremer Aktivist und Autor. Er war von 2015 bis 2023 Sprecher der Identitären Bewegung Österreich (IBÖ) und gilt als wichtiger Vertreter der Neuen Rechten. Er wuchs in Baden bei Wien auf, als Sohn eines Homöopathen und einer Englischlehrerin.

Als Jugendlicher war er in der Neonazi-Szene aktiv und sein Mentor war der verurteilte Holocaustleugner Gottfried Küssel. Im Jahr 2006 fiel er der Polizei auf, weil er Hakenkreuz-Aufkleber an einer Synagoge in Baden anbrachte. Dafür musste er 100 Stunden gemeinnützige Arbeit auf einem jüdischen Friedhof leisten. 2012 war er Mitbegründer der IBÖ. Er sieht Götz Kubitschek als wichtigen Einfluss auf seine politischen Aktivitäten.

Sellner vertritt rassistische, völkische und antisemitische Positionen. Aufgrund seiner Aktivitäten wurden gegen ihn Einreiseverbote in mehreren Ländern verhängt, darunter Deutschland, die Schweiz, die USA und das Vereinigte Königreich. Eine Untersuchung wegen seiner Verbindungen zu Brenton Tarrant, dem Attentäter des Anschlags in Christchurch, wurde eingestellt.

Er ist mit der Alt-Right-Vloggerin Brittany Pettibone verheiratet und hat mit ihr einen Sohn. Zur Verbreitung seiner Botschaften nutzt er verschiedene soziale Medien wie Telegram und Rumble. Mehrere seiner Konten wurden gesperrt, doch sein Konto auf X (ehemals Twitter) wurde im März 2024 wieder freigeschaltet.

Sellner verbreitet völkische, rassistische und antisemitische Ansichten.

• Er propagiert den Begriff der „Remigration“, der als euphemistischer Ausdruck für die Zwangsausweisung von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, auch solchen mit Staatsbürgerschaft, verstanden wird.
• In seiner Jugend war er in der Neonazi-Szene aktiv und wurde von dem verurteilten Holocaustleugner Gottfried Küssel gefördert.
• Er nutzte verschiedene Online-Plattformen wie Telegram, Rumble und X (ehemals Twitter), um seine Ideologien zu verbreiten. Viele seiner Konten wurden wegen Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen gesperrt.
• Ein Treffen rechter Kreise in Potsdam, bei dem Sellner als Redner auftrat, löste bundesweite Proteste aus.

Martin Sellner wurde aufgrund seiner Aktivitäten in mehreren Ländern die Einreise verwehrt:

• Großbritannien
• Schweiz
• Deutschland

Gegen Martin Sellner wurden aufgrund seiner Aktivitäten Einreiseverbote in mehreren Ländern verhängt.

• Deutschland:
  • Die Stadt Potsdam verhängte ein auf drei Jahre befristetes bundesweites Einreiseverbot.
  • Das Verwaltungsgericht Potsdam hob das Verbot im Eilverfahren auf, da die Verfügung als nicht ausreichend begründet angesehen wurde.
  • Die Stadt Potsdam hatte die Möglichkeit, Beschwerde einzulegen.
• Schweiz:
  • Die Schweizer Behörden haben gegen Sellner Einreiseverbote verhängt, um Auftritte zu verhindern.
  • Im März 2024 wurde ein Vortrag im Kanton Aargau von der Polizei unterbunden.
  • Im Oktober 2024 wurde Sellner im Kanton Thurgau festgenommen, als er trotz eines Einreiseverbots für einen Vortrag im Kanton Zürich versucht hatte, in die Schweiz einzureisen.
• Großbritannien:
  • 2018 wurde Sellner bei einem Einreiseversuch festgenommen und zurückgewiesen.
  • Im Jahr 2019 verhängten die britischen Behörden ein dauerhaftes Einreiseverbot. Begründet wurde dies mit der Annahme, dass er eine „echte, gegenwärtige und hinreichend ernste Bedrohung“ für die öffentliche Sicherheit darstelle.

Im Jahr 2024 wurde er in der Schweiz und in Neulingen (Baden-Württemberg) festgenommen, als er versuchte, an Veranstaltungen teilzunehmen, obwohl gegen ihn Einreise- bzw. Aufenthaltsverbote bestanden.

Sellner ist Autor und publiziert in rechtsextremen Kreisen.

• Er verfasste ein Buch zum Thema „Remigration“, in dem er seine Vorstellungen detailliert beschreibt.
• Seine Texte erscheinen auch in Zeitschriften der Neuen Rechten, wie beispielsweise der „Sezession“.

• Studium: Er hat einen Bachelor in Philosophie von der Universität Wien.
• Familie: Er ist mit der US-amerikanischen Vloggerin Brittany Pettibone verheiratet und hat einen Sohn.

• Foto: Von C.Stadler/Bwag - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
• Foto: Von Bundesamt für Polizei Fedpol - Bundesblatt, 2024, Seite 2555, Gemeinfrei
• Referenzartikel: Martin Sellner • Wikipedia