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Sascha Krolzig
Sascha Krolzig, geboren am 8. Juni 1987 in Hamm, Nordrhein-Westfalen, ist eine prominente Figur in der rechtsextremen Szene Deutschlands. Er ist vor allem als Bundesvorsitzender der neonazistischen Partei „Die Rechte“ bekannt und tritt bundesweit als Anmelder und Redner bei rechtsextremen Kundgebungen auf.
Strafrechtliche Verurteilungen
Im Laufe der Jahre wurde Krolzig mehrfach strafrechtlich verurteilt:
- 2004: Im Alter von 17 Jahren hielt er auf einer rechtsextremen Kundgebung in Dortmund eine Rede, in der er sich abwertend über verschiedene gesellschaftliche Gruppen äußerte. Dafür wurde er wegen Volksverhetzung zu einem einwöchigen Dauerarrest verurteilt. Quelle
- 2005: Krolzig schlug einer 16-Jährigen zweimal ins Gesicht. Zudem beendete er eine Rede mit dem Slogan „Alles für Deutschland“, einem Kennzeichen der ehemaligen SA. Dafür erhielt er eine Jugendstrafe von sechs Monaten ohne Bewährung. Quelle
- 2013: Vor dem Landgericht Bückeburg wurde er wegen Beleidigung zu einer dreimonatigen Haftstrafe verurteilt, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Hintergrund war ein Vorfall bei einem rechtsextremen „Trauermarsch“, bei dem er einen dunkelhäutigen Polizeibeamten rassistisch beleidigte. Quelle
- 2016: Er wurde vorläufig festgenommen, da er gemeinsam mit einem Bekannten in Dortmund eine Person fremdenfeindlich beleidigt und ihr ein Glas ins Gesicht geschlagen haben soll. Quelle
- 2018: Vor dem Amtsgericht Bielefeld wurde er wegen Volksverhetzung und Beleidigung zu sechs Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt. Er hatte den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Herford/Detmold als „selbstgefälligen frechen Judenfunktionär“ bezeichnet. Quelle
- 2019: Das Landgericht Bielefeld bestätigte die Verurteilung und wies die Berufung von Krolzig zurück. Quelle
- 2020: Das Bundesverfassungsgericht nahm die von Krolzig eingelegte Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung an, wodurch die vorherigen Urteile rechtskräftig wurden. Quelle
Beteiligung an rechtsextremen Aktivitäten
Neben seinen strafrechtlichen Verurteilungen ist Krolzig auch für seine Teilnahme an rechtsextremen Demonstrationen bekannt. So nahm er beispielsweise am 9. November 2019 an einem Marsch in Bielefeld teil, der die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck unterstützte. Bei dieser Gelegenheit trat er zusammen mit anderen Neonazis auf, was in mehreren Fotografien dokumentiert wurde. Quelle
Berufliche Hintergründe
Krolzig studierte von 2009 bis 2014 Rechtswissenschaften an der Universität Bielefeld. Zwischen Februar und März 2013 absolvierte er ein juristisches Praktikum in der Stadtverwaltung von Werther (Westf.), offenbar ohne dass sein politischer Hintergrund dort bekannt war. Im August 2015 entschied das Oberverwaltungsgericht Münster, dass Krolzig das Rechtsreferendariat nicht antreten darf, was ihm den Zugang zum 2. Staatsexamen versperrte. Diese Entscheidung wurde im Februar 2016 bestätigt, da er für eine Laufbahn, die zum Richteramt führt, als „unwürdig und charakterlich nicht geeignet“ galt. Quelle
Aktuelle berufliche Tätigkeiten
Seit September 2016 tritt Krolzig unter seinem zweiten Vornamen „Marcel“ als „Freier Redner und Zeremonienleiter“ auf. Zudem übernimmt er laut Impressum des Versandhandels „druck 18“ sowie „druck 88“ und beim Versandhandel „Harritage“ die Rolle des Jugendschutzbeauftragten. Diese Tätigkeiten übt er offenbar als Diplom-Jurist aus. Quelle