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Betrügerische Praktiken chinesischer Online-Plattformen gegenüber europäischen Behörden

Chinesische Online-Plattformen wie AliExpress, Shein, Wish, TEMU, Pinduoduo und andere haben sich als ernstzunehmende Akteure im internationalen E-Commerce etabliert. Trotz der erheblichen Beliebtheit und des Umsatzes, den diese Plattformen weltweit erzielen, gibt es zunehmend Bedenken hinsichtlich ihrer betrügerischen Praktiken und der Art und Weise, wie sie europäische Gesetze und Vorschriften umgehen. Diese Probleme reichen von Zoll- und Steuerhinterziehung bis hin zu fragwürdigen Geschäftspraktiken, die die Rechte von Verbrauchern und die Integrität des Marktes gefährden.

In diesem Artikel werden verschiedene betrügerische Taktiken und Umgehungspraktiken chinesischer Plattformen beschrieben, sowie deren Auswirkungen auf den europäischen Markt und die Bemühungen der europäischen Behörden, diese Missstände zu bekämpfen.

1. Umgehung von Zoll- und Steuerbestimmungen

Ein häufiges Problem bei Käufen über chinesische Online-Plattformen ist die Umgehung von Zollgebühren und Mehrwertsteuer. Viele chinesische Verkäufer nutzen Schlupflöcher in den internationalen Handelsbestimmungen, um die entsprechenden Steuern und Abgaben zu vermeiden. Diese Praktiken haben sowohl finanzielle Auswirkungen auf die europäischen Staaten als auch auf die Marktverhältnisse.

  • Falsche Deklarationen: Viele Händler deklarieren die Produkte absichtlich zu einem niedrigeren Wert, um Zollgebühren und Mehrwertsteuer zu umgehen. Dies geschieht in der Regel durch die Angabe eines niedrigeren Warenwerts oder die Verwendung von irreführenden Beschreibungen der Produkte.
  • Unterdeklaration des Warenwerts: Einige chinesische Plattformen ermöglichen es Verkäufern, Produkte als „Geschenke“ oder „Muster“ zu deklarieren, um die Zollbestimmungen zu umgehen. Diese unterbewerteten Sendungen machen es den Zollbehörden schwer, die tatsächlichen Preise und die korrekten Abgaben zu ermitteln.
  • Freiheitsgrad durch EU-Versandabkommen: Bestimmte Versandmethoden, die von chinesischen Plattformen genutzt werden, ermöglichen es den Verkäufern, die VAT-Befreiung von Waren im Wert von weniger als 22 Euro zu nutzen. Dies führt zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen, da europäische Unternehmen in den meisten Fällen höhere Steuerabgaben leisten müssen, während chinesische Händler diese Praxis ausnutzen.

Beispiel: Der Versand von Produkten aus China nach Europa erfolgt häufig über Drittlandversandzentren, die es den Plattformen ermöglichen, Steuer- und Zollpflichten zu umgehen. Dies führt zu einer ungleichen Wettbewerbssituation, bei der europäische Unternehmen benachteiligt werden.

2. Fehlende Produktsicherheit und Qualitätskontrollen

Ein weiteres betrügerisches Verhalten chinesischer Online-Plattformen betrifft die fehlende Produktsicherheit und qualitative Mängel. In Europa gelten strenge Sicherheits- und Qualitätsnormen für Produkte, um die Verbraucher zu schützen. Doch viele chinesische Händler auf Plattformen wie AliExpress, Shein und Wish missachten diese Vorschriften systematisch.

  • Fehlende CE-Kennzeichnung: Viele Produkte, die auf Plattformen wie AliExpress und Wish verkauft werden, besitzen keine CE-Kennzeichnung, die in der EU erforderlich ist, um die Sicherheit und Konformität mit den europäischen Normen zu gewährleisten.
  • Nicht zugelassene Chemikalien: Produkte, insbesondere im Bereich Kosmetik und Bekleidung, beinhalten oft gefährliche oder nicht zugelassene Chemikalien, die in der EU verboten sind. Diese Produkte gelangen häufig durch die Schlupflöcher der Zoll- und Sicherheitskontrollen auf den Markt.
  • Verbrauchertäuschung durch gefälschte Zertifikate: Auf einigen Plattformen sind Produkte zu finden, die mit gefälschten oder manipulierten Zertifikaten versehen sind. Dies betrifft besonders Elektronikprodukte, die vorgaukeln, bestimmten Sicherheitsnormen zu entsprechen, obwohl sie in Wirklichkeit nicht den Vorschriften entsprechen.

Beispiel: 2020 wurde in einer Untersuchung des Europäischen Verbraucherzentrums festgestellt, dass mehr als 50% der getesteten Elektronikprodukte von Plattformen wie AliExpress und Wish in der EU gegen die grundlegenden Sicherheitsanforderungen verstießen.

3. Irreführende Werbung und gefälschte Bewertungen

Ein weiteres betrügerisches Verhalten betrifft die Irreführung von Kunden durch gefälschte Bewertungen und irreführende Werbung. Viele chinesische Händler auf Plattformen wie TEMU, Pinduoduo und Wish setzen unlautere Marketingpraktiken ein, um ihre Produkte zu verkaufen.

  • Gefälschte Bewertungen: Eine gängige Praxis ist die Verwendung von gekauften Bewertungen oder sogar das Erstellen von Fake-Bewertungen, um das Produkt als hochwertiger darzustellen. Diese Bewertungen kommen oft von Fake-Konten, die das Produkt loben, während sie die negativen Aspekte verschweigen.
  • Irreführende Produktbeschreibungen: Oftmals stimmen die Produktbilder und die tatsächlichen Artikel nicht überein. Händler nutzen hochglänzende, bearbeitete Bilder, die dem realen Produkt nicht entsprechen, um Kunden zu täuschen.
  • Versteckte Zusatzkosten: Ein weiteres häufiges Problem ist die Verheimlichung von Zusatzkosten, wie etwa Versandgebühren oder unvorhersehbare Zollgebühren, die erst nach der Bestellung oder Lieferung sichtbar werden. Diese Taktik führt zu Frustration bei den Verbrauchern, die sich durch die niedrigeren anfänglichen Preise locken lassen.

Beispiel: Kunden auf Wish berichteten wiederholt von Waren, die nie geliefert wurden, oder von Produkten, die völlig anders aussahen als in der Werbung.

4. Umgehung europäischer Verbraucherschutzgesetze

Ein weiteres Problem ist die systematische Umgehung von europäischen Verbraucherschutzgesetzen. Europäische Behörden haben strenge Regelungen zum Widerrufsrecht, zur Rückgabe und zu Garantieansprüchen, die in vielen Fällen von chinesischen Händlern missachtet werden.

  • Probleme mit Rücksendungen und Garantie: Viele chinesische Online-Plattformen erschweren oder verhindern Rücksendungen von Produkten, indem sie hohe Rücksendekosten verlangen oder gar keine Möglichkeit zur Rücksendung anbieten. Zudem bieten viele Verkäufer keine gültige Garantie, die den europäischen Standards entspricht.
  • Verzögerte Erstattung: Wenn Rücksendungen akzeptiert werden, dauert die Rückerstattung oft sehr lange oder wird vollständig verweigert. Dies stellt einen Verstoß gegen europäische Verbraucherrechte dar, die eine schnelle Erstattung fordern.
  • Verwirrende Rückgabebedingungen: Die Rückgabebedingungen auf vielen Plattformen sind oft unklar oder nicht vollständig transparent, was es für europäische Käufer schwierig macht, ihre Rechte durchzusetzen.

Beispiel: Eine Untersuchung des Europäischen Verbraucherzentrums (ECC) im Jahr 2022 ergab, dass fast 30% der Rücksendungen bei chinesischen Online-Plattformen wie AliExpress und Wish entweder gar nicht bearbeitet oder mit unzumutbaren Kosten verbunden waren.

5. Fazit und Maßnahmen europäischer Behörden

Die betrügerischen Praktiken, die viele chinesische Online-Plattformen anwenden, stellen eine ernsthafte Bedrohung für den europäischen Markt und für die Verbraucher dar. Die Plattformen umgehen regelmäßig Zoll- und Steuerpflichten, bieten mangelhafte Produktsicherheit, verbreiten gefälschte Bewertungen und irreführende Werbung und umgehen die Verbraucherschutzgesetze. Diese Praktiken führen nicht nur zu einem unlauteren Wettbewerb, sondern gefährden auch die Sicherheit der Verbraucher.

Die europäischen Behörden, insbesondere die Europäische Kommission, die Europäische Verbraucherzentren (ECC) und nationale Zollbehörden, haben begonnen, gegen diese Praktiken vorzugehen. Sie setzen Maßnahmen wie strengere Zollkontrollen, Produktsicherheitsprüfungen und Verbraucherschutzkampagnen um, um das Vertrauen der europäischen Verbraucher zu wahren.

Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Bemühungen langfristig wirksam sind und wie sich die Chinesischen Plattformen an die europäischen Vorschriften anpassen werden.

6. Einzelnachweise

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